Besuch der Gedenkstätte Osthofen und Worms

Der Leistungskurs Geschichte 10 von Herrn Michel erkundete am Dienstag, den 31. Januar, sowohl die Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrationslagers in Osthofen als auch Spuren des jüdischen Lebens in Worms.

Zunächst ging es mit der Regionalbahn nach Osthofen. Dort wurde uns am Vormittag in einer Führung durch das ehemalige Konzentrationslager eindrucksvoll die Zeit nach der sogenannten „Machtergreifung“ der Nationalsozialisten hier in Rheinhessen vor Augen geführt.

Das Lager bestand als eines der ersten seiner Art nur von März 1933 bis 1934. Offiziell als Erziehungslager deklariert, diente es in jener Zeit vor allem dazu politische Gegner einzuschüchtern, mundtot zu machen und „auf Linie zu bringen“. Zwar wurden auch Juden interniert, Hauptzweck war jedoch in jenen Anfangsjahren der NS-Herrschaft den Machtausbau zu sichern und Gegner und Zweifler abzuschrecken und auszuschalten.

Insgesamt wurden etwa 3000 Häftlinge hier interniert; sie blieben dabei durchschnittlich 4 – 6 Wochen. Vor der Entlassung mussten sie unterschreiben, dass sie hier nicht geschlagen wurden.

Auch wenn dieses Lager nicht mit den späteren Vernichtungslagern im Osten vergleichbar ist, herrschten auch hier Willkür, schlimme hygienische Verhältnisse, eine schlechte Versorgung und vor allem im sogenannten Lager II in Sichtweite des Hauptlagers wurde gefoltert.

Ein wichtiger Baustein für die Zerstörung der damaligen Demokratie - und somit gerade für uns  in heutiger Zeit eine wichtige Mahnung für Rechtstaatlichkeit, Menschenrechte und Demokratie einzustehen! Damals auch Karrieresprungbrett und Übungsfeld für viele Haupttäter des Nationalsozialismus.

Nach angeregten Diskussionen ging es von Osthofen dann gegen 13.00 Uhr ins nahe gelegene Worms, wo vor allem jüdische Geschichte auf dem Programm stand.

Wir besuchten zunächst den Judenfriedhof, der als ältester in Europa überhaupt trotz der zentralen Lage auch die Zeit des Nationalsozialismus relativ unbeschadet überstanden hat.

Nach der Besichtigung des Doms folgte als letzter Programmpunkt der Besuch der Synagoge, die nach ihrer Zerstörung in und nach der Reichspogromnacht im November 1938 in der Nachkriegszeit wieder aufgebaut wurde und einst wichtiges Zentrum jüdischen Lebens und Gelehrsamkeit am Rhein war.

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