When life gives you lemons… (Teil 2)

SEB-Veranstaltung: „Informationsabend Neubau“

Rund 40 Eltern, Lehrer: innen sowie Schüler: innen waren der Einladung des Schulelternbeirats gefolgt und haben sich am 08.03.2003 über den geplanten Neubau der Schulturnhalle informiert.

Nach dem Vortrag am 01.03.2023 zum Thema „Resilienz – was die (Kinder)Seele stark macht“ war dies bereits die zweite Veranstaltung des Schulelternbeirats in enger Abfolge. Wenngleich die Themen - vordergründig betrachtet – nicht unterschiedlicher sein können, so gibt es doch einige verbindende Elemente; aber dazu später mehr…

Die Baudezernentin der Stadt Mainz, Frau Marianne Grosse, der Werkleiter der Gebäudewirtschaft Mainz (GWM), Herr Gilbert Korte sowie der Architekt Stefan Hunzinger von dem ausführenden Architekturbüro DUplus Hunzinger Krug Architekten PartGmbB aus Rastatt waren ebenfalls zu Gast und haben über den Stand der Planungen aus unterschiedlichen Perspektiven berichtet.

Der Veranstaltung vorausgegangen war eine Initiative von Schulelternbeirat und Schüler: innenvertretung am Ende des vergangenen Schuljahres. Nachdem im Arbeitskreis Bau die Planung präsentiert wurde, gab es einige offene Fragen (u.a. die Bäume im Schulhof betreffend), weshalb sich die beiden Gremien mit einem Schreiben an die Verantwortlichen der Stadt Mainz gewandt haben. In einem gemeinsamen Termin im September letzten Jahres wurden SEB, SV, Schulleitung und Personalrat der Stand der Planungen erläutert. Insbesondere wurde dargelegt, dass aufgrund der Größe des Baufelds ein Fällen der Bäume leider unvermeidbar ist. Seitdem sind SEB, Schulleitung, Baudezernat und GWM in Kontakt, woraus letztendlich der Infoabend zustande kam.

Frau Grosse und Herr Korte gaben zunächst einen allgemeinen Überblick:

  • die Stadt Mainz investiert ca. 25 Mio. EUR in den Neubau
  • aufgrund der finanziellen Situation der Stadt Mainz fließen keine Fördergelder
  • die schulbehördliche Genehmigung liegt vor
  • der Bauantrag ist gestellt
  • die Bauzeit beträgt ca. 2 Jahre, davon ca. 1 Jahr Rohbauphase
  • aufgrund der engen Raumsituation sind Planung und Durchführung komplex

Die Planungen für den Neubau reichen bis in das Jahr 2014 zurück, d.h. sie haben bereits einen G8-Zyklus überdauert. Wäre also dieses Bauprojekt im Jahr 2014 „eingeschult“ worden, wäre es nicht nur ein einziges Mal „Sitzen geblieben“. „Sitzen bleiben“ bedeutet bekanntlich Stress, womit wir bei der ersten Verbindung zur Resilienz angelangt wären.

„Resilienz ist die Fähigkeit zur Aufrechterhaltung oder Wiederherstellung psychischer Gesundheit während oder nach stressvollen Lebensereignissen.“ (Definition des Leibniz-Instituts für Resilienzforschung)

Immerhin hat das Bauprojekt einen gewissen Grad an Resilienz bewiesen; der Projektverlauf ist mittlerweile so weit fortgeschritten, dass es sich – in seiner imaginären Schullaufbahn – nun am Beginn der Oberstufe befinden dürfe. Das Abitur ist also in Sicht…

Zurück zum Bau: Stefan Hunzinger, dessen Architekturbüro bereits den Neubau der Mensa in den Jahren 2012/2013 realisiert hat und sich somit bestens mit dem Frauenlob-Gymnasium auskennt, hatte eine informative und ansprechende Präsentation im Gepäck. Ausgehend vom Status Quo von Turnhalle und Sprachlaborgebäude hat er den Bogen über die Bauphase bis hin zu einer Visualisierung des Neubaus gespannt. Zwar hat die Visualisierung in einigen Details dem aktuellen Planungsstand vorgegriffen, dafür haben die Anwesenden einen sehr plastischen Eindruck über das Gebäude und den neu gestalteten Schulhof erhalten. Optisch lehnt sich das Ensemble an das Mensagebäude an. Insofern finden sich dort viele vertraute Elemente.

Darüber hinaus kann der Neubau mit einigen Besonderheiten aufwarten:

  • die Sporthalle ist im Untergeschoss vorgesehen
  • über der Sporthalle befinden sich Klassenräume, die bis zu einem gewissen Grad flexibel erweitert werden können
  • das Dach ist begehbar und als Pausenhoferweiterung gestaltet
  • der Pausenhof wird im Zuge der Baumaßnahme neu angelegt

Die Bauphase bringt einige Herausforderungen mit sich. Es werden Schulcontainer in unmittelbarer Nähe zur Schule aufgestellt, der Sportunterricht in andere Sportstätten verlagert, der Pausenhof voraussichtlich in die Adam-Karrillon-Straße (die dafür für den Verkehr gesperrt wird) verlegt. Das Baufeld wird über die Frauenlobstraße (die ebenfalls teilweise gesperrt wird) zugänglich gemacht.

Zahlreiche Themen befinden sich gerade in Abstimmung und deren Lösung wird noch einige Zeit in Anspruch nehmen.

Ein wichtiger Meilenstein ist der Abriss, der aufgrund von Lärm- und Schmutzaufkommen zwingend in den Sommerferien realisiert werden muss. Laut Aussagen der Verantwortlichen wird ein Baubeginn im Sommer 2024 angestrebt; allerdings ist das aufgrund der Komplexität des Vorhabens noch nicht gesichert.

Die an den Abriss anschließende Rohbauphase, die in etwa 12 Monate andauert, wird u.a. durch Erd-, Gründungs- und Betonierungsarbeiten für den laufenden Schulbetrieb zur Herausforderung; insbesondere für die Schüler: innen, die Lehrkräfte und Angestellten, aber auch für die Eltern bzw. Familien. Auch hier wird unser aller Resilienz ein entscheidender Faktor für das Gelingen sein. Der starke Zusammenhalt der Schulgemeinschaft am Frauenlob und die Tatsache, dass uns am Ende der Bauphase ein großartiges Ergebnis erwartet, rechtfertigt allerdings einen optimistischen Blick in die Zukunft.

Im Verlauf des Abends gab es eine rege Diskussion mit vielen Fragen und Antworten, Anregungen und Ideen aus dem Plenum. Es wurde vereinbart, dass ein regelmäßiger Austausch zwischen SEB, Schulleitung, GWM und Baudezernat stattfinden soll, um den Prozess weiterhin aktiv zu begleiten.

Schlagen wir noch einmal die Brücke zur Resilienz: wie auch eine Woche zuvor mussten die Anwesenden Ihre Widerstandfähigkeit ob der kühlen Temperaturen in der Aula unter Beweis stellen. Dass sich an diesem Abend die Verantwortlichen der Stadt Mainz von dieser Situation unmittelbar ein Bild machen konnten, dürfte für die Behebung der Ursachen bestimmt förderlich sein. Das betrifft auch einige Feststellungen zur Heizsituation im Mensagebäude, auf die u.a. seitens der anwesenden Lehrkräfte hingewiesen wurde.

Wer noch mehr über den Neubau erfahren möchte, kann die Präsentation in itslearning im Kurs „SEB-Informationen für die Schulgemeinschaft“ finden.

Machen wir also das Beste daraus. Oder wie es im Resilienz-Vortrag hieß: „When life gives you lemons, make lemonade!“

Henning Ruppert

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